Ein Tag, der in die Geschichtsbücher eingehen wird. Er markiert den Beginn eines neuen Zeitalters und das Ende einer Ära. Ein Tag, an dem Helden zu Legenden wurden. Wir kamen als Lernende und sollten von nun an als Gelehrte das Leben bestreiten.
Begleitet von epischer Musik aus wummernden Lautsprechern betrat die GN19 den Saal und kein Auge blieb tränenleer. Nachdem der tosende Applaus abgeebbt war, und jeder der Helden zu Füßen des Podiums Platz genommen hatte, stimmten die Nachfolger, welche davon träumen, eines Tages an der Stelle unserer GN19 zu stehen, Lobgesänge zu Ehren der Absolventen an. Die anschließenden, in Ehrfurcht vorgetragenen und in Anerkennung getränkten Reden der Lehrenden erfüllten jedermanns Herz mit Rührung.
Nach etlichen Worten der Lobpreisung war der schicksalsträchtige Moment, nach dem sich unsere Helden schon allzu lang verzehrt hatten, endlich gekommen. Das glänzende, hochweiße und mit allerlei zweistelligen Zahlen bedruckte Zeugnispapier, welches den Beginn eines neuen Lebenszeitalters markiert, wurde nach langem Streben und sehnsüchtigem Erwarten in die Hände der frisch gebackenen Legenden übergeben.
Gebannt lauschte die Zuhörerschaft den Verkündungen der Kultfiguren, die sich in wortreichen Dankesreden an Lehrende und Erziehende wandten. Zum Ausdruck ihrer Wertschätzung erfüllten abschließend die heroischen Abiturienten den Saal mit einer durch ihre engelsgleichen Stimmen vorgetragenen Hymne an sich selbst.
Mit einem prickelnden Tropfen verließen die Absolventen das Podium. Nach reich-haltigem Mahl voller Geschmacksexplosionen folgte die kulturelle Ausgestaltung mit Tanz und Musik. Glückstrunken in jeglicher Hinsicht neigte sich der glorreiche Abend dem Ende zu. Mit diesem Tag sollte die Ära der Helden enden und das Zeitalter der Legenden beginnen.
Von Helene Sachs und Laetitia Meyer